New Israel Fund Schweiz
הקרן החדשה לישראל שוויץ

Unsere Erfolge

Der New Israel Fund wurde als Partnerschaft zwischen Israelis mit unterschiedlichen Hintergründen und Juden in der Diaspora gegründet. In den letzten 40 Jahren baute NIF Bewegungen für Gerechtigkeit auf und fungierte als Motor für gesellschaftlichen Wandel sowie als moralische Stimme gegen Rassismus und Diskriminierung. Geleitet von einer integrativen Vision für die israelische Gesellschaft, war der NIF massgeblich am Aufbau der israelischen Zivilgesellschaft beteiligt.

Die folgenden Aufnahmen zeigen, wofür diese Partnerschaft steht und was sie in den letzten 40 Jahren in der israelischen Gesellschaft geleistet hat.

1980 unterstützte der NIF die Einrichtung der zweisprachigen Schule in Neve Shalom/Wahat al-Salam. In den darauffolgenden Jahren förderte und unterstützte der NIF weitere Programme auf nationaler und lokaler Ebene, die jüdische und arabische Israelis zusammenbringen. Dies mit dem Ziel, eine Gesellschaft aufzubauen, die allen Israelis ermöglicht, eine konstruktive Rolle für die Zukunft ihres eigenen Landes zu spielen. Der NIF ist überzeugt, dass es keine gerechte Zukunft für Israel gibt ohne jüdisch-arabische Partnerschaft auf allen Ebenen der Gesellschaft.

Seit über 30 Jahren unterstützt der NIF Organisationen wie die Vereinigung der äthiopischen Juden oder Tebeka, die Rechtsberatung für Gleichberechtigung und Gerechtigkeit für äthiopische Israelis. Sie setzen sich für die Rechte der äthiopischen Israelis ein und helfen ihnen, sich in die israelische Gesellschaft zu integrieren. Im Jahr 2015 unterstützte der NIF die Protestbewegung, die als Reaktion auf Fälle von Polizeigewalt gegen äthiopische Israelis entstanden ist. Die vom NIF unterstützten Organisationen arbeiteten mit der israelischen Polizei zusammen, um eine kulturelle Sensibilisierung in die Polizeiausbildung zu integrieren, und um Dutzende äthiopischer Israelis als Polizisten zu rekrutieren.

Als Eingewanderte aus dem Nahen Osten und Nordafrika nach Israel kamen, siedelte die Regierung viele von ihnen in staatliche Wohnungen an, mit wenig Aufstiegsmöglichkeiten. Dank der Unterstützung der vom NIF geförderten Mizrahi Democratic Rainbow and Community Advocacy verabschiedete die Knesset 1997 das wegweisende Gesetz über den öffentlichen Wohnungsbau, dass es der Mieterschaft ermöglicht, Wohnungen zu deutlich reduzierten Preisen zu erwerben. Heute koordiniert Shatil, die Beratungsstelle des NIF, das Public Housing Forum. Das Forum ist eine Koalition von Gruppen, die sich für eine bessere Verfügbarkeit und höhere Qualität des öffentlichen Wohnraums einsetzen. Es wird von überwiegend mizrachischen Bewohnern des öffentlichen Wohnungsbaus geleitet.

1995 wurde Alice Miller die Möglichkeit verwehrt, sich für das Piloten-Ausbildungsprogramm der israelischen Luftwaffe zu bewerben, und zwar aus einem einzigen Grund - dem Geschlecht. Mit Hilfe der Association for Civil Rights in Israel und des Israel Women's Network hat Miller das Verbot vor dem Obersten Gerichtshof Israels angefochten. Die Entscheidung des Gerichts zu ihren Gunsten war ein Sieg für die Rechte der Frauen, die Sicherstellung, dass Frauen in Kampfeinheiten im israelischen Militär dienen konnten, und ein schlagkräftiges Bekenntnis zur Chancengleichheit in der israelischen Gesellschaft.

Das Jerusalem Open House for Pride and Tolerance, das erste und einzige Gemeindezentrum der Stadt für Menschen aller sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten, wurde mit Finanzierung des NIF gegründet. Es organisiert seit 2002 jedes Jahr die Jerusalemer LGBTQ-Pride Parade. Im März 2015 wurde die 16-jährige Shira Banki, die aus Solidarität mitmarschierte, von einem ultraorthodoxen Extremisten ermordet. Ein Jahr später besuchten 25‘000 Menschen die Jerusalemer Pride Parade und brachen damit den bisherigen Rekord von 5‘000 um ein Vielfaches. Im Jahr 2018 unterstützte der NIF ausserdem Pride-Veranstaltungen in den Städten Lod, Be'er Sheva und Kfar Saba.

In den frühen 1900er Jahren, als fast eine Million jüdische Leute die ehemalige Sowjetunion verliessen und nach Israel einwanderten, unterstützte Shatil, die Beratungsabteilung des NIF, diese neuen Eingewanderten bei der Integration in die israelische Gesellschaft. Shatil unterstützte Organisationen, welche Eingewanderten in einer Vielzahl von Bereichen zur Seite standen, darunter Beschäftigung, Bildung, Wohnen, Religionsfreiheit und Pluralismus sowie soziale Dienste für Alleinerziehende. Heute fördert die vom NIF unterstützte Organisation Morashtenu (Unser Erbe) demokratische Werte unter den russischsprachigen Israelis durch ihre alternative Nachrichtenseite RelevantInfo. Sie erreicht über 20 Prozent aller russischsprachigen Personen in Israel.


Im Jahr 2011 gründete der NIF das Tag Meir Forum, eine Koalition von knapp 50 jüdischen Organisationen aus dem gesamten religiösen Spektrum, die sich der Bekämpfung des Rassismus widmet. Tag Meir hat sich zu einer führenden Stimme gegen Hassverbrechen entwickelt. Es fördert Antirassismus-Lehrpläne an israelischen Schulen und setzt sich für die Strafverfolgung solcher Verbrechen ein.

1999 veranstaltete die ultraorthodoxe Gemeinschaft eine Demonstration gegen den Obersten Gerichtshof Israels, nachdem eine Reihe von Entscheidungen das Monopol des ultraorthodoxen Oberrabbinats in religiösen Angelegenheiten bedroht hatten. Eine Gegendemonstration, die von einer Koalition von Organisationen organisiert wurde, darunter die israelische Bewegung für Reform und progressives Judentum, fand gleichzeitig in Jerusalem statt. Im Jahr 2009 unterstützte der NIF die Gründung der Organisation Israel Hofsheet (Be Free Israel), eine Basisbewegung für Religionsfreiheit und Pluralismus, die jedes Jahr neue Aktivistinnen und Aktivisten ausbildet. Die Organisation setzt sich unter anderem dafür ein, dass der öffentliche Verkehr auch an Schabbat undFeiertagen in Betrieb ist, und hat hunderte von Hochzeiten ohne das Oberrabbinat ermöglicht.

Im Jahr 2010, als Reaktion auf die zunehmende Ausgrenzung von Frauen aus dem öffentlichen Raum, startete Kolech: Religious Women's Forum, Israels erste jüdisch-orthodoxe feministische Organisation, eine Kampagne gegen religiösen Extremismus und Geschlechtertrennung. Sie trug den Titel "Let My Voice be Heard". Aktivisten verteilten Tausende von Flugblättern in ultraorthodoxen Stadtvierteln, und die Kampagne schaltete eine Hotline für Männer und Frauen auf, um über geschlechtsspezifische Diskriminierung zu berichten. Im Jahr 2011 startete der NIF eine parallele Kampagne, in der sich Tausende von Diaspora-Juden gegen die Ausgrenzung von Frauen aussprachen. Im selben Jahr verbot Israels Oberster Gerichtshof die erzwungene Geschlechter-Segregation im öffentlichen Verkehr.

Anfang der 1990er Jahre begann die Zahl der Arbeitsmigranten in Israel dramatisch zuzunehmen. Sie erreichte im Jahr 2000 den Höchststand von 250‘000 Menschen – das sind 10 Prozent aller israelischer Erwerbstätigen. Die Kav LaOved-Arbeiter-Hotline wurde 1991 gegründet, um die Rechte von benachteiligten Arbeitnehmenden zu schützen, einschliesslich Personen mit Migrationshintergrund, Asylbewerbende und Palästinenserinnen und Palästinenser. Im Jahr 2014 beantragte Kav LaOved erfolgreich beim Obersten Gerichtshof Israels, dass Arbeitsmigrantinnen und -migranten, die seit mehr als zehn Jahren in Israel leben und in der Alterspflege arbeiten, Anrecht auf dieselben Sozialleistungen haben wie Israelis.

Dank der Lobbyarbeit von Bizchut: Das Israelische Menschenrechtszentrum für Menschen mit Behinderungen, hat die Knesset 1998 das Gesetz zur Gleichberechtigung von Menschen mit Behinderungen verabschiedet. Dieses Gesetz war ein Wendepunkt in der Geschichte des Landes. Es verbietet die Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsplatz und legt Kriterien für die Zugänglichkeit öffentlicher Gebäude und öffentlicher Verkehrsmittel fest.

Die heutige Hotline für Flüchtlinge und Menschen mit Migrationshintergrund wurde 1998 als Hotline für Arbeitsmigrantinnen und -migranten gegründet, mit dem NIF als erstem Geldgeber. Seitdem hat die Organisation viele rechtliche Siege errungen für Opfer von Menschenhandel, für Arbeitsmigrantinnen und -migranten sowie für geflüchtete Menschen. So hat die Hotline 2013 beim Bezirksgericht Be'er Sheva beantragt, zehn eritreische Mütter und Kinder aus dem Gefängnis zu entlassen. Das anschliessende Urteil verbot die Inhaftierung von Kindern, die in Israel Asyl suchen und wurde zum Präzedenzfall. 2018 kündigte die israelische Regierung einen Plan zur Abschiebung von Asylbewerbenden an. Nach dem Widerstand einer breiten Koalition von Israelis und Juden in der Diaspora nahm sie davon Abstand. Derzeit leben in Israel etwa 37‘000 Asylbewerbende, von denen die meisten aus Eritrea und dem Sudan geflohen sind.